Störzeile: Der Stephan in uns
■ Bei richtiger Betrachtung können wir vom Fall „Stephan“enorm viel lernen
Der postmoderne Mensch sollte für neue Ansätze, die Wirklichkeit zu begreifen, jederzeit offen sein. Dazu gehört auch die Bereitschaft, einem geschlossenen System nicht die eigenen Maßstäbe überzustülpen.
Nehmen wie „Stephan“, und sind wir mal ehrlich: Hätte er denn sagen sollen, er arbeitet für den netten Herrn Wrocklage, den allseits und besonders unter Linken so beliebten Hamburger Innensenator? Außerden: Er hat ja gar nicht verdeckt gearbeitet, sondern nur „nicht offen“. Es wäre doch Haarspalterei und zudem überaus intolerant, den semantischen Unterschied nicht sehen zu wollen.
Die böse Kritik der GAL verstellt zudem den Blick auf einen anderen wesentlichen Punkt. Schon weil wir nicht für den Augenblick, sondern für die Zukunft lernen, ist der Fall „Stephan“von größtem pädagogischen Wert. Ebenso wie der „nicht offen ermittelnde Polizeibeamte“keineswegs ein „verdeckter Ermittler“ist, wird auch der nunmehr beschlossene Lauschangriff mitnichten die Persönlichkeitsrechte der BürgerInnen einschränken. Vielmehr wird der Einsatz von Wanzen zur Gefahrenabwehr dann „nicht offen mitgehörtes Gespräch“heißen.
Die postmoderne Betrachtung geschlossener Systeme kann aber auch richtig Freude machen und zum gegenseitigen Verständnis beitragen. Um den Koalitionspartner besser kennenzulernen, soll sich dem Vernehmen nach ein „nicht offen operierender Innensentor“bei der GAL als Fraktionspraktikant beworben haben. Er heißt übrigens Stephan. Silke Mertins
Siehe Bericht unten
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