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Frauen empört über Schröder

■ Landesfrauenrat kritisiert Wegfall des Frauenministeriums

Hannover. Nach der Auflösung des Frauenministeriums hat der Landesfrauenrat Niedersachsen der SPD-Regierung Wahlbetrug vorgeworfen. „Uns empört, daß Sozialdemokraten im Wahlkampf die Eigenständigkeit des Ministeriums betont haben und jetzt einen kompletten Rückzieher machen“, sagte die Vorsitzende der Organisation, Christa Röder, am Sonntag. Der Landesfrauenrat vertritt die Interessen von mehr als 2,2 Millionen Frauen in Niedersachsen.

Ebenfalls empört zeigte sich Röder darüber, daß künftig nur noch zwei statt bisher vier Kabinettssessel von Frauen besetzt werden. Das werfe die Frauenpolitik insgesamt um Jahre zurück.

Die politische Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit der SPD müsse nun deutlich in Frage gestellt werden: „Hier geht es nicht um Personen, sondern darum, wie die SPD in Wahrheit zur Frauenpolitik steht – und aus welcher Richtung sie ihre Stimmen holen will.“

Das Argument, das Frauenministerium werde durch Zusammenlegung mit dem Sozialressort aufgewertet, wollte Röder nicht gelten lassen: „Ich kann darin keine Verbesserung erkennen“, sagte sie. Denn gerade jetzt sei es wichtig, daß das Land bei der finanziell ohnehin schon schlecht ausgestatteten Frauenpolitik nicht noch weitere Abstriche mache. dpa

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