piwik no script img

Madame la directrice

■ Galanter Erlaß zum Frauentag: Premier Jospin verweiblicht das Amtsfranzösisch

Paris (AFP) – In Frankreich sollen berufstätige Frauen künftig mit der weiblichen Berufsbezeichnung angeredet werden. Im Staatsanzeiger wurde zum Internationalen Frauentag ein Erlaß von Premierminister Lionel Jospin veröffentlicht, wonach beispielsweise Frauen in Führungspositionen nicht mehr „directeur“ (Direktor), sondern „directrice“ (Direktorin) heißen. Die Verordnung ist für alle amtlichen Mitteilungen der Regierung Pflicht. Zugleich gab Jospin bei der amtlichen Sprachkommission bis zum Jahresende einen Bericht in Auftrag, der bei Streitfragen helfen soll.

Wegen der richtigen Anrede liegt die Académie française mit den Ministerinnen der Linksregierung über Kreuz. Die Frauen im Kabinett lassen sich nicht mehr „Madame le ministre“ (Frau Minister) nennen, sondern bestehen auf dem passenden Artikel für ihr Geschlecht: „Madame la ministre“ (Frau Ministerin). Auf den Minister(innen)streit geht Jospin in dem Erlaß indes nicht ein.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen