Neue WHO-Chefin will gegen Tabak kämpfen

Genf (dpa) – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird dem Tabakkonsum unter der designierten neuen Generaldirektorin Gro Harlem Brundtland den Kampf ansagen. Vor Beginn der WHO-Jahrestagung gestern in Genf sagte Brundtland, sie werde sich für Richtlinien einsetzen, um Jugendliche, die wichtigste Zielgruppe der Tabakkonzerne, vom Rauchen abzuhalten. Die ehemalige norwegische Ministerpräsidentin soll morgen von der Weltgesundheitsversammlung zur neuen Generaldirektorin ernannt werden. Ihre Wahl durch die 191 Mitgliedsstaaten ist Formsache. Sie war im Januar von Exekutivausschuß einstimmig nominiert worden. Brundtland löst den japanischen WHO-Chef Hiroshi Nakajima im Juli ab.

Die künftige Generaldirektorin will vor allem Malaria und HIV-Infektionen bekämpfen. Die WHO- Programme sollten besser verknüpft werden. Ärzte, Krankenpfleger und Helfer in Entwicklungsländern müßten so umfassend ausgebildet sein, daß sie alle Krankheiten frühzeitig erkennen können. Die Delegierten befassen sich auch mit dem jüngsten WHO- Bericht: Darin wird vor der rapide steigenden Zahl von Krebserkrankungen gewarnt.