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Senator fragt, HEW schweigen

■ Umweltsenator bekommt keine Antwort vom Atom-Konzern

„Unzufrieden“ sei er, murrte Hamburgs Umweltsenator Alexander Porschke (GAL) gestern, und zwar über die „Informationspolitik der HEW“. Die Hamburgischen Electricitätswerke, die zusammen mit der Hannoveraner PreussenElektra die AKWs Brunsbüttel, Brokdorf, Krümmel und Stade betreiben, sollten Senator Porschke, zugleich HEW-Aufsichtsratsmitglied, offenlegen, „wer, wann und wie Informationen über radioaktiv belastete Atommüll-Transporte erhalten hat“. Das aber habe der HEW-Vorstand abgelehnt.

Auch der Aufsichtsrat sei nur „bruchstückhaft“ über die kontaminierten Castortransporte aus den AKWs nach Frankreich informiert worden, motzte Porschke. Er wolle jetzt prüfen, „ob eine grobe Pflichtverletzung vorliegt, die Konsequenzen gegenüber dem Vorstand rechtfertigt“. HEW-Sprecher Johannes Altmeppen wies die Vorwürfe gestern „scharf zurück“. Der Senator sei „nicht die zuständige Aufsichtsbehörde“ und werde deshalb auch keine Antwort erhalten. „Selbstverständlich aber“, so Altmeppen, werden wir die Öffentlichkeit „umfassend informieren“, wenn alle Daten vorlägen.

Hamburgs Erster Bürgermeister Ortwin Runde (SPD), zugleich Chef des HEW-Aufsichtsrats, hatte sich am Montag abend mit Porschke über den künftigen Umgang mit den störrischen HEW verständigt. Weshalb aber anschließend allein Porschke die Kritik am Atom-Konzern via Presseerklärung verbreiten mußte, vermochte die Staatliche Pressestelle gestern nicht herauszufinden. Sollte es aber Konsequenzen gegen den HEW-Vorstand geben, werde „in jedem Fall gemeinsam agiert“, versicherte die Pressestelle der Umweltbehörde.

Über das gestrige Gespräch zum Thema Atommüll-Transporte zwischen dem Kieler Energieministerium und den Vorständen von HEW und Preag waren bis Redaktionsschluß keine Informationen zu erhalten. hh

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