■ Der einzige Werderfan in der ganzen Schulklasse: Annette für Grün-Weiß
Die fünfzehnjährige Annette Burka spielt Basketball, aber schaut am liebsten Fußball. „Das ist interessanter, hat mehr mit Technik zu tun“, sagt sie und fügt hinzu: „Außerdem ist das Zusammengehörigkeitsgefühl beim Fußball stärker. Wenn Werder ein Tor macht, liegen sich alle in den Armen. Du kämpfst für diese eine Sache, schreist und brüllst.“ In ihrer Klasse muß Annette ihre Fußballelf verteidigen. Denn dort ist sie der einzige Werderfan. „Die Jungs schauen etwas skeptisch, wenn ich daherkomme, aber ansonsten kann man mit ihnen ganz vernünftig reden.“ Die Mädchen hingegen stehen meist auf Basketball und Boygroups. So auch ihre Schwester. Annette Burkas Ding ist das nicht: „Da geht es doch nur darum, einen Blick der Typen auf der Bühne zu erhaschen.“ Wenn sie hingegen mit Freundinnen zum Werder-Training gehe, könne sie mit den Spielern ganz normal reden.
Ein Problem sind lediglich die Auswärtsfahrten, da ihre Eltern sie nicht mitfahren lassen wollen: „Die haben immer dieses Bild von saufenden Fans im Kopf.“ Deswegen gibt es die Fahrten des Mädchenfanprojekts: für Mädchen unter achtzehn Jahren, ohne Alkohol. Zusammen können die Frauen dann ins Stadion gehen – und nach dem Stadion wortlos an den betrunkenen Fans zurück zum Bus laufen.
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