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KommentarNicht staubwischen

■ Warum diesmal die Diskussion um Krümmel zum guten Ende führen dürfte

Diesmal wird es nicht so einfach für die HEW. Zwar macht eine Studie noch keinen Ausstieg. Aber die Kette der Indizien ist wieder ein Stück länger geworden. Diesmal vielleicht um das entscheidende Glied.

Die langjährigen und vehementen Diskussionen um das Atomkraftwerk Krümmel und die angeblich „unerklärliche“ Häufung von Leukämieerkrankungen in der Elbmarsch könnten in die letzte Phase geraten sein. Der erstmalige Nachweis von Plutonium, dem giftigsten aller Stoffe, in der Umgebung des Reaktors eröffnet eine neue Dimension des Schreckens. Und eine Bestätigung der jetzt vorliegenden Studie fällt leicht: Staub zum Untersuchen gibt's an der Unterelbe zuhauf.

Die HEW und andere deutsche Energiemultis werden ihn nicht so leicht vom Tisch wischen können. Der Skandal um die verstrahlten Brennelement-Transporte im Frühsommer hat das Vertrauen in die Atomwirtschaft auch bei denen erschüttert, die ein Restvertrauen überhaupt noch hatten. Das gesellschaftliche und politische Klima hat sich eindeutig gegen die Herren der Kerne gewendet.

In der Änderung des Bundesatomrechtes wird Rot-Grün Bonn dies erstmals gesetzlich festschreiben. Und die Umsetzung der rot-grünen Hamburger Koalitionsvereinbarung zum Ausstieg aus der Atomkraft wird derzeit nicht nur von der GAL ernsthaft vorangetrieben.

Ein zweifelsfreier Plutonium-Befund aber würde alle Diskussionen überflüssig machen: An der Schnellabschaltung des Krümmelmonsters ginge dann kein Rechtsweg mehr vorbei.

Sven-Michael Veit

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