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Ungleich schlechter

■ Lehrerinnen kündigen Mitarbeit im Frauengremium der Schulbehörde auf

„Die Förderung der Gleichstellung wird von der Behörde nicht ernst genommen.“ Mit dieser Begründung haben sich die Frauenbeauftragten der Hamburger Lehrer-Personalräte gestern aus dem „Arbeitskreis Frauenförderung“ verabschiedet – einem Gremium, das sich um die Belange der weiblichen Angestellten der Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung (BSJB) kümmert. Die LehrerInnen fordern, daß statt dessen eine Frauenbeauftrage ernannt wird.

„Der vor zwei Jahren eingerichtete Arbeitskreis trifft sich nur viermal im Jahr und kann die Interessen der Behörden-Mitarbeiterinnen nicht überzeugend vertreten“, begründet Gisela Bauer vom Personalrat der Berufsschulen. Seit 1993 sei der Frauenförderplan der BSJB nicht fortgeschrieben worden; „44 von 50 Hamburger Berufsschulen werden von Männern geleitet.“

Zudem sieht der rot-grüne Koalitionsvertrag für jedes Amt eine Frauenbeauftragte vor, argumentieren die Lehrerinnen. „Von 65 Dienststellen haben nur sechs keine solche Stelle“, erklärt Hanne Reich vom Personalrat der Gymnasien. „Die BSJB ist eine von ihnen.“

Der Arbeitskreis, der den Posten ersetzen soll, ist jedoch keinesfalls ineffektiv, verteidigt sich die Behörde: Das Gremium „arbeitet auf jeden Fall weiter“. Es besteht nun noch aus den Schulrätinnen, Vertreterinnen des Deutschen Lehrerverbandes in Hamburg sowie dem Institut für Lehrerfortbildung. Wenn sich der so geschrumpfte Arbeitskreis nächste Woche zum letzten Mal in diesem Jahr trifft, dürfte auch der Abschied der Personalrä-tinnen auf der Tagesordnung stehen. Judith Weber

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