piwik no script img

Konzentration

■ Abschied vom Sommertheater Festival?

Völlig unvorbereitet erreichte die Nachricht die Veranstalter nach eigenen Angaben, und als erste Reaktion bleibt ihnen nur „Entsetzen“: Wie die Kulturbehörde den Direktoren des Internationalen Sommertheater Festivals Hamburg, Dieter Jaenicke und Gabi Naumann, am Dienstag abend mitteilte, wird die Leitung des jährlichen Tanz- und Theaterfestivals ab Sommer 2001 der Kampnagelleitung unterstellt.

Die Kulturbehörde begründete ihre Entscheidung mit den Ergebnissen einer diesen Sommer eingesetzten Konzeptkommission, die im Zuge der baulichen Veränderungen auf dem Gelände über eine inhaltliche und organisatorische Umstrukturierung des Betriebes beraten sollte. Diese mit Mitgliedern des Fördervereins Kampnagel, der Hamburgischen Kulturstiftung sowie SPD-Abgeordneten besetzte Kommission sprach sich im vorgelegten Strukturkonzept für eine Konzentration der Organisationsstrukturen aus, um Kosten zu reduzieren und Reibungsverluste zwischen verschiedenen Chefs auszuschließen. Bis heute sind das Sommertheater sowie das Frauenfestival lediglich Gäste auf Kampnagel. In Zukunft soll der Kampnagel-Intendant die jeweiligen Festivaldirektoren mit Werkverträgen anstellen. Die Generalintendanz und damit Aufgabe eines eigenständigen Festivals nennen Jaenicke und Naumann ein „kulturelles Armutszeugnis für die zweitgrößte Stadt Deutschlands“. ck

siehe Kommentar Seite 25

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen