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Nachklapp zur NPD-DemoSchlagstöcke auf Gegendemonstranten

■ Laut Polizei verlief die NPD-Demo in Hannover ohne größere Zwischenfälle, auch Bremer „gegen“-demonstrierten

Hannover. Bei der umstrittenen Demonstration der rechtsextremen NPD gegen die Wehrmachtsausstellung in Hannover hat die Polizei mit einem Aufgebot von rund 2.500 Beamten nach eigenen Angaben größere Zwischenfälle verhindert. Gegendemonstranten warfen vereinzelt Steine, Flaschen und Eier auf Polizisten und rechte Demonstranten. Insgesamt wurden drei Beamte und elf weitere Personen bei Rangeleien leicht verletzt. „Im großen und ganzen ist es aber gelungen, die öffentliche Sicherheit zu wahren, auch wenn es zeitweise kritisch war“, sagte Polizeipräsident Hans-Dieter Klosa.

Teilweise gingen Beamte mit Schlagstöcken gegen Autonome vor, von denen rund 400 aus Berlin, Göttingen, Bremen und Hamburg angereist waren. Insgesamt wurden nach Polizeiangaben rund 30 Personen vorläufig festgenommen. Es seien 26 Verfahren unter anderem wegen Körperverletzung, Landfriedensbruchs und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet worden. Weitere 168 Personen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen. Die Polizei stellte diverse Hieb- und Stichwaffen sowie Metallketten sicher. An einigen Autos wurden Fenster zerschlagen. Der Schaden beträgt einige tausend Mark.

Die etwa 150 vorwiegend aus Norddeutschland angereisten Teilnehmer der NPD-Demonstration waren von starken Polizeikräften begleitet und abgeschirmt worden. Streckenweise bahnten die Beamten ihnen den Weg durch ein Spalier von lautstark protestierenden Gegnern. An anderer Stelle der Stadt waren nach Klosas Worten etwa 2.500 Menschen zu einer friedlichen Gegendemonstration zusammengekommen. Nach Ende dieser Kundgebung machten sich mehrere hundert linke Demonstranten auf den Weg zur NPD-Demonstration. Starke Polizeikräfte hielten beide Gruppen jedoch auseinander. Dabei kam es zu Rangeleien zwischen Linken und der Polizei.

Die Einkaufszone in der Innenstadt war laut Klosa von den Veranstaltungen nicht betroffen. Um das Rathaus hatte die Polizei mit Absperrgittern einen Sicherheitsring gezogen. Vor dem Eingang zur Wehrmachtsausstellung waren Polizisten postiert. Die Demonstration der rechtsextremen NPD war von der Polizei zunächst verboten, dann jedoch am Freitag vom Oberverwaltungsgericht Lüneburg in zweiter Instanz zugelassen worden. dpa

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