: Solider Fußball
■ St. Pauli: Stadion-Neubau beginnt im Juni. Projekt ist umweltverträglich
Der Neubau des Stadions des FC St. Pauli beginnt noch in diesem Jahr. Sofort nach dem letzten Heimspiel am 20. Juni soll die Haupttribüne am Millerntor abgerissen und innerhalb von vier Monaten neu aufgebaut werden. Im Frühjahr des Jahres 2000 folgt dann die Gegengerade und im Sommer geht es an Nord- und Südtribüne. „Die Fertigstellung der gesamten Baumaßnahme ist für Ende 2000 geplant“, gab der Präsident des Vereins und Architekt der Arena, Heinz Weisener, am Dienstag abend bekannt.
Auch die Finanzierung des Projekts sei schon fast gesichert, bestätigte ein Gutachter gestern. „Die Konstruktion ist sehr solide und die Kosten sind schon fast alle gedeckt.“ Für den Bau werden zwei neue Gesellschaften gegründet: Besitzerin des Stadions soll eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) sein, die Betreibergesellschaft dagegen eine GmbH. Die KGaA hat den Vorteil, daß der FC St. Pauli zwar den Vorstand stellen und damit über das Projekt bestimmen darf, aber nicht unbeschränkt dafür haftet. Dafür muß er nicht die Aktienmehrheit besitzen, kann also mit finanzkräftigen Investoren zusammenarbeiten, ohne sich abhängig zu machen.
Um mit dem Bau zu beginnen, muß der Verein der Stadt eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) vorlegen. Das gut 160seitige Werk soll Ende des Monats fertig sein und bei den Behörden eingereicht werden. „Beim Bau des Stadions gibt es keinerlei Umweltprobleme“, so der Tenor der UVP. Einzig das erhöhte Verkehrsaufkommen bei Heimspielen könnte zu Konflikten führen. „Wir müssen versuchen, zusammen mit dem Dom, der Messe und der Stadt ein Konzept und ein gemeinsames Parkraum-management zu entwickeln“, erklärte gestern einer der beteiligten Gutachter auf Nachfrage. Damit gehe der FC St. Pauli weit über das ansonsten von Bauherren geforderte Engagement hinaus.
So ist geplant, für Besucher des Stadions kostenlos bewachte Fahrradstellplätze zu schaffen und ein Kombiticket für den HVV einzuführen. Darüber hinaus wurde vorgeschlagen, einen offenen Arbeitskreis einzurichten, in dem auch Anwohner des ohnehin stark belasteten Stadtteils ihre Vorschläge mit einbringen sollen.
Eberhard Spohd
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