: Disco, Fußball, Heilanstalt
Seit einem knappen Jahr steht das Haus an der Simon-von-Utrecht-Straße 42 leer. Den Namen „Powerhouse“ bekam das gründerzeitliche Gebäude von einem Fitneßclub, der seine Sportgeräte bis zum Herbst 1994 in den Hallen aufgestellt hatte. Anschließend übernahm eine Disco-Crew den Namen und begann, neben Tanzveranstaltungen auch HipHop-Konzerte durchzuführen. Als der Abriß des Hauses festgelegt wurde, erging die Kündigung, und der Club wurde geschlossen.
Niedergewalzt wurde aber nur das benachbarte „Heinz Karmers Tanzcafé“ in der Budapester Straße, das vor allem Musiker und Musikjournalisten anzog und am 4. Oktober 1997 beim Konzert der Hamburger Gruppe Helgoland zum letzten Mal aus allen Nähten platzte. Das Powerhouse selbst wurde zum „Cubic“, einem Techno-Club mit Kneipe, der „Betty-Ford-Klinik“, benannt nach der Trinkerheilanstalt für Hollywoods Größen. Diese Nutzung lief zum Mai 1998 aus.
Zuletzt bemühte sich der „Ballkult e.V.“ um die Halle auf St. Pauli, um dort den Fanladen des FC St. Pauli, die Redaktionsräume des Fanzines „Übersteiger“ und ein Jugendhotel unterzubringen. Den Organisatoren wurde jedoch auf Anfrage von der Sprinkenhof AG sofort erklärt, daß sie keine Chance hätten, da das Gebäude abgerissen werde. else
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
