piwik no script img

Die VorschauLauter Literaten-Lesungen

■ Hochschule und Kulturverein Goethebund starten ein neues Literaturforum und laden Schriftsteller nach Bremen ein

Im März 1999 vereinbarten die Hochschule Bremen und der Bremer Kulturverein Goethebund einen Kooperationsvertrag. Ziel der Kooperation ist u.a. die gemeinsame Veranstaltung eines Literaturforums und eines Internationalen Literaturforums mit überregionaler Bedeutung. Die Hochschule möchte mit dem Projekt vor allem das kulturelle Angebot für die internationalen Studiengänge attraktiver machen, und der Goethebund, der seit fast einhundert Jahren auf die Vermittlung des eher traditionellen Kulturguts spezialisiert ist, strebt mit der Kooperation eine „Verjüngung“ an. Die professionelle Kulturarbeit und die feste Verankerung in der regionalen Kulturarbeit sind eine erfolgversprechende Ergänzung zum neuen Konzeptdenken an der Hochschule.

Um der Realisierung eines so gewichtigen Projekts eine breite Kooperationsbasis in Bremen zu geben, ist die Journal-Redaktion von Radio Bremen 2 bereit, das Projekt zu unterstützen, so daß das Literaturforum und das Internationale Literaturforum in Zukunft von drei Partnern gestaltet und getragen wird.

Als erster Gast des neuen Literaturforums las Sigrid Damm aus ihrem neuem Buch „Christiane und Goethe“ in der Mensa der Hochschule Bremen. Für das laufende Jahr sind zunächst noch einige Veranstaltungen geplant, die das Goethe-Jahr reflektieren, aber die zeitgenössische, interkulturelle und junge Debatte in den Mittelpunkt stellen: Am 29. Juni wird der amerikanische Germanist Daniel Wilson aus Berkeley, Californien ebenfalls in der Mensa der Hochschule aus seinem neuen Buch „Goethe als Tabu“ lesen, das auf der Leipziger Buchmesse für Aufsehen gesorgt hat, weil Wilsom dem Gut-Menschen Goethe mit provokanten Thesen zu Leibe rückt. Volker Mauersberger, ARD-Korrespondent, soll im Herbst aus seinem Buch „Hitler in Weimar“ lesen, Tilman Jens und Rafik Schami, Peter Hacks und Dieter Kühn wollen dem Phänomen „Goethe“ auf amüsante Weise auf die Schliche kommen. In unregelmäßigen Abständen, aber mindestens einmal im Semester, sollen auch hochkarätige Schriftsteller aus dem In- und Ausland in Bremen lesen, die Veranstalter denken an Christoph Hein, Martin Walser, Christoph Meckel, Hans-Magnus Enzensberger, John von Düffel, Sarah Kirsch und Ingrid Noll, Harry Mulisch, Peter Hoeg und Leon de Winter.

Auf längere Sicht – Beginn 2001 und dann alle zwei Jahre – soll in Bremen ein „Internationales Literaturforum“ stattfinden, bei dem sich die Vertreter verschiedener Nationalliteraturen zum Diskurs versammeln: ein Highlight, das Bürgern und Studenten in Bremen die Weltliteratur nahebringen soll.

Veranstaltungsort ist immer die Mensa der Hochschule Bremen, alle Veranstaltungen sind öffentlich.

Regina Dyck (Regina Keichel / gin)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen