■ Kleine Rechenschule: Gute Zahlen, echte Zahlen
Leute vom Musical beherrschen meist zwei Rechenarten. Die eine jongliert mit der Höhe der Auslastung. Die andere bezieht sich auf die Zahl der tatsächlich zum vollen (oder intern kalkulierten Durchschnitts-) Preis verkauften Karten. Der kaufmännische Chef des Bremer Musicals „Jekyll & Hyde“, Lutz Jarosch, hat die bislang verbreitete Auslastungszahl von 80 Prozent gestern leicht nach unten korrigiert und gibt sie jetzt mit 75 Prozent an.
In dieser Auslastungszahl sind auch alle Besucher enthalten, die nach Werbeaktionen oder über Firmenrabatte zu reduzierten Preisen oder gratis ins Musical gekommen sind. Außerdem ist es in der Branche üblich, die Kontingentkarten in der Auslastung mitzuzählen: Wenn Busunternehmer Müller ein Kontingent von 1.000 Karten bestellt, aber nur 200 verkauft, geht trotzdem das volle Kontingent in die Berechnung der Auslastung.
Deshalb ist die zweite Zahl wichtiger. Sie beschreibt den sogenannten Break even point, an dem eine „schwarze Null“ steht. Die „Jekyll & Hyde“-Produzenten kommen nach eigenen Angaben bei 50 Prozent zum vollen Preis verkaufter Karten auf ihre Kosten. Das ist eine unterdurchschnittlich niedrige Zahl, die dadurch zustande kommt, daß die öffentliche Förderung durch die Stadt mit der Auslastung steigt oder sinkt.
Ob dieses Ergebnis bis jetzt erreicht ist und zum Jahresende erreicht sein wird, konnte Jarosch gestern nicht sagen (vgl. nebenstehenden Artikel). ck
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