: Nur ein Verlust, aber drei Hoffnungen
■ Vor dem Testspiel am Samstag gegen Aberdeen: Der FC St. Pauli im taz-Test
Die Profi-Kicker des FC St. Pauli haben bis heute vier Vorbereitungsspiele gegen unterklassige Gegner gewonnen. Die Bilanz: 37:4 Tore und eine Menge Spaß. Ehe es am 13. August gegen Greuther Fürth erstmals um Punkte geht, erwartet den Zweitligisten morgen (17 Uhr, Millerntor) der erste wirkliche Vergleich. Der schottische Premier League-Klub FC Aberdeen und die Reimann-Elf wollen einander testen. Die taz prüft die neuen Pauli-Kicker bereits heute.
Die Abgänge:
Dirk Dammann: Sein 259. Pflichtspiel war sein letztes für den FC. Zuletzt entwickelte sich der staksige Libero zuweilen zum sicheren Sicherheitsrisiko. Noch ohne neuen Verein.
Thomas Seeliger: Der erfahrene Defensiv-Allrounder enttäuschte äußerst selten. Reimann sah das anders. Noch ohne neuen Verein.
Tim Gutberlet: Der Mittelfeldmann liebte den intelligenten Paß. Daß der nur selten ankam, wurde ihm ebenso zum Verhängnis wie seine Lauffaulheit. Transferierte einsichtig in die Regionalliga zu Darmstadt 98.
Michael Mason: Der Stürmer wurde zurecht „Speedy“ genannt. Bei Masons Tempo kam der Ball aber zumeist nicht mit. In 26 Spielen lediglich drei Treffer. Folgte dem geschaßten Ex-Pauli-Coach Kleppinger zum FC Gütersloh.
Oskar Drobné: Der Stürmer spielte nur zweimal. Bei den Amateuren in der Oberliga zeigte er warum. Ging nach Slowenien.
Dragoslav Stevanovic: Traf in sechs Kurz-Einsätzen immerhin zweimal. Der Leihspieler ging zurück nach Wolfsburg.
Matthias Scherz: Spielte eine miserable Rückserie. Daß er zu einem direkten Aufstiegs-Konkurrenten wechselte, könnte sich als seine wertvollste Tat für die Hamburger erweisen. Nun beim 1. FC Köln.
Thomas Meggle: Der einzige Verlust. Nachdem ein neuer Vertrag trotz hervorragender Leistungen allzu lange auf sich warten ließ, ging er als Vertragsamateur zu 1860 München. Jede Wette, daß er dort in der Bundesliga und nicht in der Regionalliga spielen wird.
Die Neuzugänge
Henning Bürger: Auf der linken Außenbahn ist er offensiv wie defensiv eine Bereicherung. Kam aus Nürnberg, wo er von Trainer Friedel Rausch als Rebell gegen seine Amtsführung angesehen wurde – was durchaus für Bürger spräche. Erreicht am ehesten einen Stammplatz.
Andrej Polunin: Der technisch versierte Ukrainer kam ebenfalls aus Nürnberg. Könnte die seit Pröppers Zeiten vakante Regie-Rolle ausfüllen. Schafft wohl auch einen Stammplatz.
Marek Trejgis: Hat für den HSV eine Handvoll Bundesligaspiele gemacht. Der Pole ist als Alternative im Sturm geplant. Wird mit Klasnic und Marin so seine Probleme bekommen.
Miguel Pereira: Der bullige Stürmer kam von Schalke 04. Wirkt torgefährlich, agiert aber zuweilen etwas überhastet. Dürfte zumindest Joker-Status erlangen.
Holger Wehlage: Frisur erinnert an Martin Driller. Spielt wie selbiger auf der rechten Außenbahn. Kommt im Gegensatz zu Driller aus Lübeck. Wird ebenso wie selbiger zunächst nicht zum Stamm gehören.
Jean-Clotaire Tsoumou-Madza: Der Defensivmann kam aus Meppen. Entfaltet im Gegensatz zu seinem Konkurrenten Stanislawski Druck nach vorne und hat Ansätze von Technik. Dafür aber Schwächen im Zweikampf. Erringt möglicherweise auch einen Stammplatz. Christoph Ruf
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen