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KommentarDruck hilft

■ Mehr Kontrolle nach Protesten

Es ist noch nicht lange her, dass Naturschutzverbände an der Küste laut Alarm schlugen: Die Statoil, Mega-Erdgasimporteur, gefährde nicht nur mit dem Bau ihrer Pipelines, sondern auch mit dem Drucktestverfahren das empfindliche Reservat Wattenmeer. Die bei den Drucktests – zum inneren Korrosionsschutz der Rohrleitungen – eingesetzte Chemikalie Natronlauge werde Fische und Krabben killen. An den Ausflussstellen des sauerstofffreien Druckwassers könnten sich allerhand gefährliche und giftig wirkende Substanzen bilden. Bis hin zur Bildung des Nervengases Phosgen seien chemische Reaktionen denkbar. Doch jetzt ist alles ruhig. Auch von der angekündigten Fischerflotte von über 100 Kuttern aus Norwegen, Holland und Deutschland ist nichts zu sehen – was ist passiert?

Der Protest hat geholfen. Die wesentlichen Knackpunkte beim Drucktest sind offenbar minimiert. Der Einsatz der umstrittenen Natronlauge wurde völlig vermieden. Auch das im ursprünglichen Genehmigungsverfahren relativ lax gefasste Prüf- und Messverfahren vor Ort wurde deutlich verbessert. Jetzt kann die Behörde im Problemfall jederzeit die Notbremse ziehen, sogar Fischer sind auf dem Messboot mit vor Ort. So fallen nur die besten Ergebnisse langer Proteste aus – die Unternehmen hinterher spröde als „optimiertes Verfahren“ bezeichnen. Bleibt nur zu fragen: Warum nicht gleich so? Eva Rhode

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