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Arme deutsche Soldaten

■ FDP wirft Scharping mangelnde Fürsorge vor. Hardthähe weist dies „scharf“ zurück

Die FDP hat Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) vorgeworfen, sich „völlig unzureichend“ um die Lebens- und Einsatzbedingungen der deutschen Soldaten im Kosovo und in Bosnien zu kümmern. Der FDP-Sicherheitsexperte Werner Hoyer sagte gestern der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ , es sei ein „Skandal“, dass für die Bundeswehrangehörigen keine festen Unterkünfte bereitgestellt würden. „Stattdessen sollen die Soldaten wie im größten Lager Rajlovac auch den nächsten Eiswinter, das nächste Schlammfrühjahr und den nächsten Hitzesommer in Zelten campieren“, kritisierte Hoyer.

„Unsere Soldaten sind keine Weicheier, die in Watte gepackt werden wollen, sondern sie nehmen die notwendigen Härten mit professioneller Haltung auf sich“, betonte der frühere Staatsminister im Auswärtigen Amt. Im Gegenzug hätten sie einen Anspruch darauf, dass der Minister seiner Fürsorgepflicht gerecht werde. „Hier versagt Scharping leider.“

Die Hardthöhe hat die Vorwürfe scharf zurückgewiesen. Scharping habe sich mehrfach um die Lebensbedingungen der Soldaten vor Ort infomiert und Verbesserung zur Chefsache erklärt. „Die isolierten Vorwürfe eines Oppositionspolitkers sind unberechtigt und entsprechen nicht der Wirklichkeit“, so ein Sprecher. AFP/dpa

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