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■ taz-B-Rechner tot: EDV-Abteilung in tiefer Trauer
Nach langer Krankheit verschied am Dienstag um 20.13 Uhr der taz-Zentralrechner „Prime“. „Prime“ legte Anfang der 80er Jahre den elektronischen Grundstein der taz-Textverarbeitung, deren Entwicklung er bis zu seiner Verdrängung durch das „Neue Redaktionssystem“ geprägt hat. Große Sachkenntnis, vorausschauendes Handeln, erstaunliche Kreativität und Liebe zum Unternehmen zeichneten ihn aus. Die Hinterbliebenen der taz-Technik ließen dem Gerät einen pietätvollen Abschied zuteil werden. Sichtlich mitgenommen betäubte EDV-Spezialist Ralf K. sein Beileid mit dem Gräbercocktail „Erdinger Weißbier“. Andere verfielen von Melancholie in Selbstzerstörung und schreckten selbst vor der Mini-Pizza um die Ecke nicht mehr zurück. Wegen der Globalisierung hat das Abschalten des „B-Rechners“ weltweite Konsequenzen. IRA-Korrespondent Ralf S. unter Tränen: „Ich muss meinen alten, höflichen Amstrad 1512 einmotten.“ Unbekannte, die sich als „taz-Chor“ ausgaben, gaben der Leiche einen mehrstimmigen Kanon (siehe oben) mit auf den letzten Weg, bevor sich im Technikraum unbeschreibliche Szenen abspielten.
Son/San/Foto: taz
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