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Arsten: Richtfest am Fleet

■ Preise für neue Einfamilien-Häuser um fünf Prozent gesunken / Brebau entwickelt jetzt attraktives Wohngebiet am idyllischen Wadeacker Fleet in Arsten-Südwest

Mutig nahm der zweieinhalbjährige Benedict gestern Mittag die Schere zur Hand und zerschnitt das Band für eine neue, hölzerne Fußgängerbrücke über den Wadeacker Fleet. „Das ist unser jüngster Kunde“, sagt Brebau-Geschäftsführer Jürgen Lüthge. In diesem Teilabschnitt von Arsten-Südwest baut die Brebau seit Jahren vor allem Einfamilien-Häuser. Gestern wurde für einen neuen Bauabschnitt und eben für die Brücke über den Fleet Richtfest gefeiert. Eigentlich hätte die Bausenatorin den publicityträchtigen Schnitt tun müssen, sie übergab aber vor Ort spontan an den kleinen Filius stolzer Häusle-Käufer, die zu „ihrem“ Richtfest eingeladen waren.

„Eine absolut ruhige Lage“, lobte die Bausenatorin Tine Wischer das Baugebiet, obwohl man mit der Linie 4 in 20 Minuten in der City ist und sich nur wenige hundert Meter weiter der Autobahnzubringer Arsten befindet – also eine optimale verkehrliche Anbindung. Die Alfred-Faust-Straße, die an dieser Stelle vollkommen überdimensioniert ist und in einem großen Kreis mitten auf der grünen Wiese geführt ist, soll zurückgebaut werden.

Durch den Fleet, der sich durch das Wohngebiet schlängelt, bekommt die Siedlung einen besonderen Reiz. Die Infrastruktur wird von der Brebau zeitgleich mit den Häusern erstellt, nur der Spielplatz, den die Stadtgemeinde in dem Neubaugebiet bauen soll, lässt noch auf sich warten.

Im Verhältnis zu dem größeren Wohngebiet südlich der Straßenbahn-Linie hat dieses kleinere Areal zwischen Arster Damm und Bahnlinie einige Vorzüge, die sich die Brebau etwas kosten ließ: Das Fleet mit seinem umgrenzenden Grünzug bietet einen abwechslungsreichen Anblick, der sich durch das überschaubar kleine Wohngebiet hindurchzieht. An dem Fleet soll ein Platz mit terrassenförmigen Treppen zum Wasser hin gebaut werden. Die Straßen sind im Sinne eines geschlossenen Wohngebietes angelegt, viele der Wegeverbindungen sind nur für Fußgänger und Radfahrer ausgelegt.

Die Preise liegen je nach Grundstücksgröße und Stellplatz-Ausstattung zwischen 320.000 und 350.000 Mark, auf acht Jahre verteilt sind allerdings staatliche Zuschüsse von 64.000 Mark (Familie mit zwei Kindern) zu erwarten.

Die jetzt angebotenen Häuser sind damit 15.000 Mark preiswerter als vergleichbare Neubauten 1998. Dies, obwohl die Brebau nur noch „Niedrigenergiebauweise“ anwendet, mit der die Bezieher 25 Prozent der Energiekosten sparen und zusätzlich einen kommunalen Zuschuss von 4.000 Mark erhalten. Hintergrund der Preissenkung ist die Konjunktur: Einerseits mussten die Baufirmen mit ihren Preisen zurückgehen, andererseits finden Neubauten nicht mehr denselben reißenden Absatz wie in den vergangenen Jahren. K.W.

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