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KommentarEtwas anderes

■ Warum die eigenen Kinder leise und süß und die anderen laut und lästig sind

Wie kann es sein, dass ein kleiner grüner Bauwagen und zwölf kleine Menschen ihre Halbtags-Nachbarn so erbosen, dass sie Unterschriftenlisten gegen einen Waldkindergarten in Umlauf bringen? Gar nicht, würde man denken und glauben, dass die Nachbarn aus Sasel sich nicht aufregen, sondern statt dessen den waldig vollgeschmierten Zwergen jeden Tag Schokolade vorbeibringen und ihnen Geschichten vorlesen.

Das aber machen sie wahrscheinlich mit den eigenen Kindern und Enkeln. Natürlich hat hier trotzdem niemand etwas gegen Kinder. Aber das mit dem Waldkindergarten hinter dem eigenen Haus, das ist etwas anderes.

Dass andererseits den Müttern angeblich nicht zugemutet werden kann, ein paar Schritte durch den Wald zu gehen, scheint auch unlogisch. Da gibt es einen Weg, der wäre nur weiter. Waldkindergarten mit Parkplatz geht dann eben nicht. Aber vielleicht sollen es die Eltern bequem haben. Schließlich zahlen die dafür, dass das Kind sich an frischer Luft müde tobt und kein Stubenhocker wird. Trotzdem: Im Wald wäre noch Platz für einen Kompromiss.

Schlimm aber ist, wie an solchen Diskussionen immer wieder deutlich wird, wie anders Menschen Dinge beurteilen, sobald der Schauplatz im eigenen Hintergarten liegt. Dazu sagt die Kindergärtnerin Monika Thome etwas sehr Richtiges: „Viele, die sich jetzt so über diesen Bauwagen aufregen, haben einen Krieg erlebt. Und damals wären sie über einen Bauwagen froh gewesen.“ Jetzt aber geht es ihnen gut. Und deshalb ist das etwas anderes. Sandra Wilsdorf

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