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Hochintellektuelles Abspacken

■ Mittel-alt-Autonome“ paradieren mit absichtlich nicht direkt verständlichem Konzept

Und abermals naht Bum-Bum“, verspricht eines von mehreren P.A.R.A.-D.E.N.K.O.M.I. T.E.E.S. auf Flugblättern, die durch die Stadt geistern. Denn heute abend steht mal wieder eine Parade durch Berlin an. Diesmal nicht für Love oder Hanf oder Ähnliches, sondern für „Spacken“. Dieses Wort habe in den letzten Jahren eine richtige Karriere hinter sich, erklärt einer der Organisatoren aus dem „mittel-alt-autonomen Spektrum“.

Früher sei der Begriff eher als Beleidigung verwandt worden. Heute werde er für enthusiastisches Tanzen benutzt. So wollen die hochintellektuellen Paradisten – „wir haben fast alle einen Abschluss“ – „die kulturelle Leit- und Vorbildfunktion symbolträchtig aufgenobelter Stadtquartiere“ abspacken. Diesen „Brutstätten neoliberal designter Normen“ sollen die unerwünschten Tugenden „Schluffigkeit und Sanftheit“ entgegengesetzt werden.

Mehrere Motivwagen werden den Umzug ab 19.30 Uhr vom Wasserturm in Prenzlauer Berg zu den Hackeschen Höfen in Mitte anführen. Sie zeigen eine „Mr.-Spock-Dia-Show“, die den Neoliberalismus kritisierende Elemente der Star-Treck-Serie aufgreife.

Den Demonstranten sollen per Flugblatt inhaltsvolle Sprüche wie „Rech-te Win-kel, Gra-de Linien“ oder „Ob al-lein o-der in Grup-pen, al-le Ta-ge Tü-ten-sup-pen“ vorgegeben werden.

Von Alt-Autonomen sei ihnen vorgeworfen worden, das Demo-Konzept sei unverständlich, erzählt der Organisator. Doch diesem „Unmittelbarkeitsfetischismus“ wolle man neue Ausdrucksmöglichkeiten entgegensetzen.

„Verstehen läuft nicht nur über das unmittelbare Wort“, so der Mitorganisator der Demo, die sich auch noch gegen die Konferenz der Welt-Handels-Organisation in Seattle und für das unter anderem aus der Chiapas-Bewegung in Mexiko hervorgegangene PeoplesGlobalAction-Netzwerk einsetzt. Aufklärung gibt es vielleicht heute abend vor Ort. ga

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