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Jobs für Jugendliche

■ Hamburger Sofortprogramm hat 4000 Jugendliche erreicht und soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden

Für Dr. Olaf Koglin, Direktor des Hamburger Arbeitsamtes, hat sich im vergangenen Jahr seine Sicht der Welt etwas verändert: „Ich hätte geglaubt, dass wesentlich weniger Jugendliche für das Sofortprogramm offen sind.“ 3373 Hamburger Jugendliche haben bisher beim Sofortprogramm mitgemacht, das die Bundesregierung aufgelegt hatte, um damit mindes-tens 100.000 jungen Menschen bis 25 Jahren Ausbildung oder Arbeit zu bescheren.

Was Koglin froh macht: Nur sechs Prozent der angesprochenen Jugendlichen haben sich verweigert und die entsprechenden Angebote einfach nicht angenommen. „Ich hätte gedacht, dass es mehr sein würden.“ Bei denen jedoch, die sich verweigert haben, haben Arbeits- oder Sozialamt mit Kürzungen reagiert. „Das hat allerdings nichts geändert“, sagt Koglin.

In Hamburg standen 39 Millionen Mark für das Sofortprogramm zur Verfügung. Gestern zogen Koglin und Sozialsenatorin Karin Roth (SPD) die Bilanz nach einem Jahr. Insgesamt 1340 junge Menschen haben einen neuen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz gefunden, etwa ein Drittel in außerbetrieblichen Einrichtungen. Viele Maßnahmen sollen im kommenden Jahr fortgesetzt werden, einige etwas verändert. „Wir haben Kontakt zu jungen Leuten bekommen, die sonst ihr restliches Leben vom Staat finanziell abhängig wären“, sagt Koglin. Man habe dabei systematisch auch sozialhilfeabhängige Jugendliche in das Programm einbezogen.

Wie es nun weitergeht, hängt von den jungen Menschen, aber auch von den Unternehmen ab. „Mein dringender Appell richtet sich daher an die Arbeitgeber: Schaffen Sie Ausbildungs- und Arbeitsplätze“, forderte Senatorin Roth.

Sandra Wilsdorf

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