■ An Oskar Lafontaine, Saarbrücken: Lieber Oskar,...
wir sind zwei niederbayerische Delegierte und schreiben dir vom Bundesparteitag in Berlin. Es ist vollbracht. Gerd hat die Delegierten durch sein Handeln in den letzten Wochen und seine heutige Rede so überzeugt, dass sie ihn mit einem besseren Ergebnis gewählt haben, als alle vorher dachten.
Bei den Wahlen zu den Stellvertretern gab es Überraschungen: Rudolf Scharping darf über sein schwaches Ergebnis nachdenken. Wolfgang Clement ist im Aufwind, nicht nur in NRW, sondern auch bei uns.
Franz Müntefering weckte uns auch heute Morgen wieder auf. Franz kann sozialdemokratische Politik so einfach erklären und uns auffordern, es anderen Genosssen zu Hause genauso weiterzusagen.
Einige Delegierte wollen mehr soziale Gerechtigkeit und sofort die Vermögenssteuer wieder einführen. Gerd geht ans Pult und bittet um Realitätssinn: Eine Mehrheit für die Vermögenssteuer gebe es weder in der Koalition noch im Bundesrat. Der Bürger begrüße das Zukunftsprogramm und den Einstieg in die Haushaltskonsolidierung. Das 5-Punkte-Programm vom Stiftungsrecht bis zur Erbschaftsteuer sei machbar und schaffe sozialen Ausgleich. Wir wollen doch bei den nächsten Wahlen Siege erzwingen und nicht selbst Niederlagen organisieren. Wahr gesprochen!
Dann Vorstandswahlen: Die Delegierten zeigen Herz und Verstand. Die Frauen wurden stark gewählt. Morgen mehr!
Deine Renate + Axel
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