piwik no script img

AbsteigerKlaus Renoldi sitzt

Unter den Freimarkts-Kaufleuten war er der ungekrönte König, Klaus Renoldi. Verzweifelt sucht die eine oder andere Schausteller-Familie, für ihren Sohn oder ihre Tochter einen „zweiten“ Stand genehmigt zu bekommen, Schausteller denken in Familientraditionen. Meist werden solche Anträge abgelehnt, denn die Marktverwaltung beim Innensenator will „Vielfalt“, und alle haben Kinder, der Platz ist begrenzt. Solche Beschränkungen gelten nicht für die Familie Renoldi – drei, vier, fünf Buden zählten gelegentlich zu dem Renoldi-Imperium auf einem Markt.

Zuletzt konnte Familienoberhaupt Klaus Renoldi die guten Beziehungen zu dem früheren Innensenator Ralf Borttscheller, der sich auch persönlich um Kleinigkeiten der Markt-Beschicker kümmerte, nur noch auf der Anklagebank nutzen: Wegen Mordversuchs wurde Renoldi verknackt. Aber er wäre nicht Renoldi, wäre er nicht ganz schnell in den Knast seiner Heimatstadt verlegt worden. Und Gönner Borttscheller brachte ihm die Freikarten in den Kast, mit denen er die Justizbeamten dort beschenken wollte. K.W.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen