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AbsteigerKlaus Renoldi sitzt

Unter den Freimarkts-Kaufleuten war er der ungekrönte König, Klaus Renoldi. Verzweifelt sucht die eine oder andere Schausteller-Familie, für ihren Sohn oder ihre Tochter einen „zweiten“ Stand genehmigt zu bekommen, Schausteller denken in Familientraditionen. Meist werden solche Anträge abgelehnt, denn die Marktverwaltung beim Innensenator will „Vielfalt“, und alle haben Kinder, der Platz ist begrenzt. Solche Beschränkungen gelten nicht für die Familie Renoldi – drei, vier, fünf Buden zählten gelegentlich zu dem Renoldi-Imperium auf einem Markt.

Zuletzt konnte Familienoberhaupt Klaus Renoldi die guten Beziehungen zu dem früheren Innensenator Ralf Borttscheller, der sich auch persönlich um Kleinigkeiten der Markt-Beschicker kümmerte, nur noch auf der Anklagebank nutzen: Wegen Mordversuchs wurde Renoldi verknackt. Aber er wäre nicht Renoldi, wäre er nicht ganz schnell in den Knast seiner Heimatstadt verlegt worden. Und Gönner Borttscheller brachte ihm die Freikarten in den Kast, mit denen er die Justizbeamten dort beschenken wollte. K.W.

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