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Kein Bürgerentscheid

■ Senat zieht Holzhafen-Planung an sich und läßt Ini ins Leere laufen

Es hätte das erste Bürgerbegehren sein können, das tatsächlich von einem rechtswirksamen Bürgerentscheid gekrönt wurde: das Bauvorhaben der Investoren Büll&Liedtke am Holzhafen. Nach heftigen Bürgerprotesten in Altona und langem Hin und Her in der Bezirksversammlung präsentierten die Projektentwickler im Frühjahr einen abgespeckten Entwurf: Zwei mehrfach durchbrochene Büroblöcke, ein winziger Park und ein kristallines Wohnhochhaus sollten zwischen England-Fähre und Greenpeace-Speicher entstehen.

Die Bezirksversammlung stimm-te zu, doch da trat Marcus Hiller auf den Plan. Als hauptamtlicher Politikberater managte der Mitinitiator der Hamburger Volksgesetzgebung eine neue Ini, der auch das noch zuviel war. Von März bis Juni trug er mit Hilfe bezahlter SammlerInnen 11.500 Unterschriften gegen das Projekt zusammen. Da ging der Senat lieber auf Nummer sicher: Er erklärte die Holzhafen-Bebauung zu einem Vorhaben von gesamtstädtischer Bedeutung und ließ die Bürgerschaft den nötigen Bebauungsplan beschließen. Der Ini „Rettet das Elbufer“ blieb nur der Gang zu den Gerichten, wo die Sache noch schwelt. Marcus Hiller hat sich inzwischen einem neuen Projekt zugewandt: Er gründete eine Partei. knö

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