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„Pallas“-Akte versenkt

■ Ausschussbericht im Kieler Landtag

15 Monate nach der Havarie des Frachters „Pallas“ hat der schleswig-holsteinische Landtag einen parlamentarischen Schlussstrich unter den Fall gezogen. In einer hitzigen Debatte über den Abschluss-bericht des Untersuchungsausschusses zeigten sich gestern die erwarteten Fronten: SPD und Grüne lasteten der Landesregierung einen Monat vor der Landtagswahl keine schwerwiegenden Fehler an, CDU und FDP warfen dem grünen Umweltminister Rainder Steen-block Versagen vor.

Weitgehend einig waren sich Koalition und Opposition dennoch in der Forderung nach einer einheitlichen Küstenwache und nach ausreichenden Schlepperkapazitäten in der Deutschen Bucht sowie in der Kritik an den Bundesbehörden in Cuxhaven. Schwachstellen zeigten, dass die Behörden auf solche Havarien offenbar nur unzureichend vorbereitet sind.

Außerdem rückte die Brisanz des Themas eindringlich wie kaum zuvor ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Wenn nur 100 Tonnen Öl aus der „Pallas“ zum Tod von 16.000 Seevögeln führten, was hätte dann ein Unglück wie die Havarie des Tankers „Erika“ vor der Bretagne zur Folge? – fragten sich alle Ausschussmitglieder während ihrer einjährigen Arbeit. Nun warten sie darauf, welche Konsequenzen die Expertenkommission des Bundes für den Küstenschutz zieht.

Deren Bericht folgt am 16. Feb-ruar. dpa

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