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Soldatinnen in Israel

Hanna Senesh ist eine alte Heldin. Ausgerechnet eine Frau, die als Kämpferin im kollektiven Gedächtnis der Israelis eingeprägt ist. Die Frau ist während des Zweiten Weltkrieges mit einer Gruppe recht unbedarfter junger Freiwilliger nach Europa geschickt worden, um sich dort einer Gruppe von Widerstandskämpfern anzuschließen. Senesh wurde sehr bald entdeckt und getötet. Bis heute wird an jedem Heldengedenktag ein Lied gesungen, das eigens für sie geschrieben wurde.

Trotz dieser Verehrung für eine kämpfende Frau und der Tatsache, dass Frauen bereits seit der Staatsgründung in der Armee Dienst leisten durften, hatten es Soldatinnen bei israelischen Militär bislang nicht leicht. Da sie für den Dienst an der Front nicht zugelassen waren, wurde ihnen auch der Aufstieg in höhere militärische und damit auch zivile Positionen verwehrt: Wer in Israel nicht gekämpft hat, galt bis dato auch als nicht tauglich im Staatsdienst.

Diese Diskriminierung von Frauen im israelischen Militär hat nun seit dem 3. Januar 2000 ein Ende. Das Parlament in Jerusalem verabschiedete einen Gesetzentwurf der Abgeordneten Naomi Chasan (Merez), der besagt, dass Frauen in jeder militärischen Position ihren Armeedienst leisten können, genau wie die Männer.

Die Abgeordnete begründete ihren Reformvorschlag mit dem Prinzip der Gleichberechtigung. „Es kann nicht angehen, dass ein Regierungskörper auf so systematische Weise Frauen diskriminiert“, erklärt Chasan. Die bisherige Praxis habe zudem das grundsätzliche Recht der freien Wahl beschnitten. Die neue Regelung sei „ein weiterer Schritt gegen den Paternalismus“ in einem Land, wo die Stellung innerhalb der Armee „auf ganz entscheidende Art das zivile Leben bestimmt“.

Susanne Knaul

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