: Jusos: Rest der swb behalten
■ Tauziehen um Aktienpaket der Bremer Stadtwerke
„Ohne die Partei läuft da nichts“, mit diesem starken Wort hat der Bremer Juso-Vorsitzende Thomas Ehmke sich zu den vertraulichen Verhandlungen um den Stadtwerke-Verkauf geäußert. Für insgesamt 41 Prozent der swb-Anteile wird derzeit ein Käufer gesucht, die Aktien sind bei Banken „geparkt“. die Stadtgemeinde Bremen hält noch 25,1 Prozent der Anteile.
Der Verkaufswert der Anteile würde natürlich steigen, wenn die klare Mehrheit auf dem Energiemarkt angeboten würde und Bremen damit auf den Rest als Sperrminorität verzichten würde. Dies aber hielten die Jusos für falsch. „Eine Wurschtellösung wie bei dem Pensionsgeschäft, wo ein faktischer Verkauf durch die Partei geschummelt wurde, kann es nicht noch einmal geben“, erklärte Ehmke. Wer nicht mit offenen Karten spiele, „wird mächtig Ärger mit den Jusos bekommen.“
Die Oldenburger Preag-Tochter EWE würde die Bremer Stadtwerke gerne schlucken. Stadtwerke-Chef Jochum würde lieber das Aktienpaket an einen ausländischen Interessenten wie etwa den niederländischen Edon-Konzern oder die US-amerikanische Firma Enron geben, um Bremen als energiepolitisches Handlungszentrum zu erhalten. Die Preag wiederum will verhindern, dass in Bremen ein Standbein für einen ausländischen Konkurrenten entsteht. K.W.
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