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Kulturausschuss streitet um Bersarin

SPD, PDS und Grüne wollen noch vor der Sommerpause eine Entscheidung über die Ehrenbürgerschaft herbeiführen

Der Streit um die Ehrenbürgerschaft für den ersten Stadtkommandanten von Berlin, Nikolai Bersarin, geht in eine neue Runde. Am kommenden Montag will sich der Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses mit dem Fall beschäftigen und eventuell ein Votum abgeben. Das teilte die Ausschussverwaltung gestern mit.

Bersarin, Generaloberst der Roten Armee, war 1975 vom Ostberliner Magistrat posthum die Ehrenbürgerwürde verliehen worden. 1992 wurde sie ihm vom Gesamtberliner Abgeordnetenhaus wieder aberkannt. SPD, PDS und Bündnis 90/Die Grünen wollen ihn wieder auf die Liste der Ehrenbürger setzen, die CDU ist dagegen. Die Abgeordneten von SPD, PDS und Grünen wollen auf der nächsten Parlamentssitzung am 13. Juli eine Entscheidung herbeiführen.

Dagegen wandten sich erneut die CDU-Bundestagsabgeordneten Vera Lengsfeld, Günter Nooke und Hartmut Koschyk. Bersarin sei für „unvorstellbare Verbrechen an der deutschen Zivilbevölkerung“ bei der Eroberung der deutschen Ostgebiete mitverantwortlich, hatten die drei Abgeordneten bereits vor einem Monat in einem Brief an Bundestagspräsident Wolfgang Thierse gemeint. Thierse hatte den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) um eine erneute Ehrenbürgerschaft Bersarins gebeten.

Bersarin sei von der Ehrenbürgerliste gestrichen worden, weil ihm fälschlich unterstellt worden sei, für die Deportation von 47.000 Menschen verantwortlich gewesen zu sein, heißt es in einem Antrag der Berliner Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Die SPD-Abgeordnete Irana Rusta erklärte in einer früheren Abgeordnetenhausdebatte, Fehler wie die Streichung von der Liste müssten korrigiert werden. Die entsprechenden Anträge waren zunächst nicht abgestimmt, sondern in den Kulturausschuss überwiesen worden. DPA

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