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Genug Öl für die Klimakatastrophe

Esso stellt Studie „Oeldorado 2000“ vor: Öl reicht Jahrhunderte. Greenpeace: Vorsicht, Klimakollaps

BERLIN taz ■ Mal was anderes als Sparen, Sparen, Sparen: Gestern stellte der Ölkonzern Esso seine Studie „Oeldorado 2000“ vor – und ließ es sich nicht nehmen, besonders darauf hinzuweisen, „dass Schreckensmeldungen von bald knapper werdendem Öl nicht zutreffen“, so Unternehmenssprecher Karl-Heinz Schult-Bornemann.

Zwar seien trotz eines Rückgangs der Ölförderung die bestätigten Erdöl-Vorräte im letzten Jahr um 1,8 Prozent auf 138 Milliarden Tonnen gesunken, während der Verbrauch auch 1999 wieder angestiegen sei. Doch liege die Ursache dieser Entwicklung neben der Neubewertung der mexikanischen Ölvorräte in den zeitweise erheblich abgestürzten Preisen, weswegen sich die Suche nach neuen Lagerstätten nicht gelohnt hätte. Wegen der Verdreifachung des Rohölpreises in den vergangenen Monaten würden in letzter Zeit allerdings wieder mehr Ölvorkommen erforscht. Technischer Fortschritt und Kostensenkungen im Bereich des Aufspürens und der Förderung von Öl und Gas sowie eine verbesserte Effizienz im Bereich des Energieverbrauchs würden sicherstellen, dass die Erdölvorräte noch 270 bis 300 Jahre hielten.

Bei so viel Zuversicht konnten Kritiker nicht weit sein – die Umweltverbände. Greenpeace-Energieexperte Sven Teske gab zu bedenken: „Bevor das Öl am Ende ist, ist das Weltklima am Ende.“

Zu diesem Thema hatte sich Esso bereits in der im März vorgestellten „Energieprognose 2000“ Gedanken gemacht. Ergebnis: Das Ziel, bis zum Jahre 2005 die Kohlendioxidemissionen in Deutschland um 25 Prozent gegenüber 1990 zu vermindern, sei „trotz erheblicher Anstrengungen aller Beteiligten, Energie einzusparen“ nicht erreichbar. Ausweg: Die Einsparverpflichtungen müssten „überdacht“ und erheblich gesenkt werden.

Gerade in der vergangenen Woche hatten Umweltverbände von BUND bis WWF darauf hingeweisen, dass selbst eine viel stärkere Verringerung des CO2-Ausstoßes um 80 Prozent bis zum Jahr 2050 einen Klimawandel nicht mehr verhindern würde. MATTHIAS SPITTMANNbeide Studien: www.esso.de/infoservice/downloads

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