: Rechte Eckpfeiler zeigen
■ Antifaschistische Woche: Aufklärung über und gegen Rechtsradikalismus
Der diesjährige Antikriegstag am 1. September wird den Auftakt zu einer antifaschistischen Woche in Hamburg bilden. Ein breites Bündnis, in dem unter anderem die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), Regenbogen, die PDS, die DKP und das Anticafé in der B 5 mitarbeiten, organisiert tägliche Hintergrundveranstaltungen zu den Themen Faschismus, Neonazi-Netzwerke, Widerstand im Nationalsozialismus und Zwangsarbeit.
Das Bündnis will, wie es im Programm ankündigt, „über das bloße Reagieren auf Nazi-Aufmärsche hinaus antifaschistisches Bewusstsein verbreiten“. Sozialdarwinismus, Rassismus, Nationalismus und Militarismus seien die Eckpfeiler jeder faschistischen Politik. Aktuell, so das Bündnis, gewinnen Neonazis Oberwasser, weil sie sich als konsequente Vertreter anerkannter gesellschaftlicher Anschauungen präsentieren können: So sei etwa der propagierte Militarismus seit den Nato-Bombardements auf Jugoslawien als Staatsdoktrin wieder anerkannt. Flüchtlinge würden nicht nur durch Neonazis, sondern auch durch die Regierungspoltik ausgegrenzt, die AusländerInnen in Container-Ghettos isoliert und abschiebt.
Über die Stärken und Schwächen breiter Bündnisse diskutieren am Montag, dem 4. September, VertreterInnen von PDS und Autonomen aus Weimar, wo eine Allianz aus Stadtrat und Parteien bis hin zu autonomen Gruppen am 1. Mai einen Neonaziaufmarsch verhindert hat. Am Dienstag berichten ZeitzeugInnen über Widerstand unter dem NS-Regime. Parallel wird in der Hochschule für Politik (HWP) über das norddeutsche Neonazi-Netzwerk informiert. Am 7. September klärt die Hochschul-Antifa über die Verquickung von studentischen Burschenschaften mit der Neonaziszene auf. Den Abschluss bildet am 9. September eine Kundgebung zur Entschädigung der NS-ZwangsarbeiterInnen, auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz, organisiert von der VVN und Regenbogen.
Während der Veranstaltungswoche informiert am zentralen Veranstaltungsort, der HWP, eine Ausstellung über die Hamburger Neonazi-szene. In der HWP wird in den kommenden Tagen auch das vollständige Programm ausgelegt. ee
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen