: Hafenschlamm ■ Die Luneplate ist ein Sicherheitsrisiko
Tributylzinn (TBT) und Bremen, das ist eine alte Liebe. Man hat es noch im Ohr, wie der ehemalige Häfensenator Uwe Beckmeyer (SPD) knallhart vor Jahren in der Bürgerschaft klarstellte: „TBT ist für Bremen kein Thema.“
Wie hat der Mann das nur gemeint? Egal, jetzt reitet er auf einer politischen Hinterbank über Berge TBT-verseuchten Hafenschlicks. Im Ernst, Bremen leidet nicht allein am TBT-Tropf. Dieses hormonell wirkende Mördergift ist heute weltweit in Textilien, Lebensmitteln, Dachpfannen, Plastik und auch im Wein. TBT ist also ein weltweites Problem und eines, das uns in der Menge ähnlich massiv beschäftigen wird, wie die Kernenergie.
Bremen scheint aber in Sachen TBT-Verdrängung besonders aktiv zu sein. Seit langem schon nagt das Gift an einem ökonomischen Zentrum des Landes, der Hafenwirtschaft. Es mag zynisch klingen, aber wer heute ein Konzept zur TBT-Entsorgung vorlegen kann, hat ausgesorgt. Warum also nicht massiv alle Bremer Ressourcen zur TBT-Beseitigung zusammentrommeln? Uni, Institute und Umweltfirmen gibt es im Entsorgungsbereich in Bremen genug – und TBT schließlich auch.
Voraussetzung für eine glaubwürdige Methode der TBT-Entsorgung ist aber vor allen Dingen Offenheit. Wer vor seiner eigenen Haustür schludrig mit dem Teufelszeug umgeht, dem nimmt man ein sicheres Entsorgungs-Konzept nicht ab. Wir brauchen kein billiges Konzept gegen TBT sondern ein effektives. Thomas Schumacher
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