virtuelle bvg: Zurück in die Zukunft
Suicide-Boxes für 25 Cents, Südstaatenfarmer auf dem Mond – wer „Futurama“ kennt, weiß: In der Zukunft ist alles möglich. Da kann die BVG nicht zurückbleiben: fahrerlose U-Bahnen, automatische Zugangssperren. Und jetzt ganz neu: jeder PC ein Fahrscheinautomat. Visionen werden Wirklichkeit – wie in der Comicserie.
Prognose von RICHARD ROTHER
Anstehen am Fahrkartenschalter? Fußtritte gegen den Ticketroboter, der das Wechselgeld nicht ausspuckt? In Zukunft gibt es diese Sorgen nicht: Jeder kann am Computer die richtige Fahrkarte ausdrucken. (Wer nicht weiß, welche der 3.123 verschiedenen ABCDEF-Kombinationen die richtige ist, braucht nur die F1-Taste zu drücken.) Das Ticket gibt es im handlichen A4-Format und auf einem Spezialpapier mit Wasserzeichen. Wenn man das nötige virtuelle Kleingeld hat.
Klar ist auch: Ohne Papiere kommt man nicht ans richtige Papier. Denn das muss bei der Ausgabestelle für fälschungssicheres Fahrkartenpapier (AUFFAK) beantragt werden. Das geht auch per E-Mail. Nur abholen muss sich der Passagier die Bogen selber, weil die Behörde das Papier nur bei Vorlage eines Ausweises und auf Zuteilung ausgibt.
Zu Hause hilft der Computer, den Überblick zu bewahren. Er zählt automatisch die Druckvorgänge. Schließlich muss jeder wissen, wann er sich mit der letzten Fahrkarte das nächste Druckpapier holen muss. Das ist wichtig, denn die Robocops verstehen keinen Spaß: Auf Fahren ohne gültiges Fahrausweispapier steht lebenslänglich.
Unterwegs zur AUFFAK kann der Fahrgast der Zukunft lange übers Schwarzfahren sinnieren. Denn im Zuge der Einführung des „bequemen Home-Ticketing“ wurden – um Kosten zu sparen – die Taktzeiten erheblich ausgeweitet. Alles ist, „Futurama“ zeigt es, per Gen-Chip vorherbestimmt: einmal Pizza-Junge, immer Pizza-Junge; einmal BVG, immer BVG – teuer, langsam, umständlich.
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