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Erlebnis Autolärm

■ Was für die einen TV-Vergnügungspark ist, ist für AnwohnerInnen nur belästigend

Speisen im Stahlnetz-Ambiente, zum Nachtisch eine Stunt-Show und dann Jan Fedder vom Großstadtrevier in die Arme laufen – so könnte ein Nachmittag in dem „Erlebnispark“ rund ums Fernsehen aussehen, der auf dem Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne an der Jenfelder Allee gebaut werden soll. Die Initiatoren – unter ihnen das Studio Hamburg, die Haspa, die HEW contract, die IVG Immobilien-Entwicklungsgesellschaft, sowie Drees&Sommer Projektmanagement – stellten gestern das Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbs für das 280.000 Quadratmeter große Gelände vor.

Das Siegerbüro Sauerbruch und Hutton aus Berlin würde auf dem Kasernen-Gelände von Fassaden eingefasste so genannte Erlebnis-Inseln errichten. Hinter den zum Teil begrünten Kulissen könnte dann zum Beispiel der Hamburger Hafen nachgebaut werden, eine Achterbahn fahren, oder es könnten echte Fernseh-Aufnahmen stattfinden.

Das benachbarte Studio Hamburg, wo Sendungen für den NDR, Sat1 und Pro7 produziert werden, will die geplante „TV World“ nutzen und auf diese Weise besonders attraktiv machen. Der Park solle „ein Brennspiegel zumindest der deutschen Fernsehlandschaft werden“, hofft Heinrich Möller vom Studio Hamburg. Hier könnten die Sender zum Beispiel ihre neuen Programme vorstellen.

Die Wirtschaftsbehörde spekuliert darauf, dass die erwarteten bis zu 400 Millionen Mark Investitionen und die versprochenen 1300 Arbeitsplätze den Medienstandort stärken. Allerdings ist bisher erst die Machbarkeit des Projekts geprüft worden. Frühestens 2004 könnte der Park eröffnet werden.

Einige Nachbarn des Projekts sind gar nicht von den Plänen erbaut. Die frisch gegründete „Interessengemeinschaft gegen den Vergnügungspark Lettow-Vorbeck-Kaserne“ fürchtet den Lärm und das Licht der Freizeit-Insel im Wohngebiet. Bis zu 10.000 Besucher täglich könnten nach Auskunft der Planer in Spitzenzeiten aufs Gelände kommen. Die zusätzlichen maximal 2200 Autos könne die Jenfelder Allee, auf der heute schon 30.000 Wagen am Tag entlang brettern, ohne weiteres verkraften, behaupten die Planer. knö

Am 9.Oktober wird das Projekt im Jenfeld-Haus, Charlottenburger Straße 1, vorgestellt.

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