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Neue Rote Liste

Bedrohte Arten: Weltnaturschutzunion bestätigt Befürchtungen, über 11.000 Spezies gefährdet

BERLIN taz ■ Die Ausrottung zahlreicher Tier- und Pflanzenarten auf der ganzen Welt schreitet weiter fort. Das belegt die seit vier Jahren zum ersten Mal aktualisierte Rote Liste, die gestern von der Weltnaturschutzunion (IUCN) in Genf herausgegeben wurde. Die Wissenschaftler sahen damit alle ihre Befürchtungen bestätigt.

Beispielsweise stieg in vier Jahren die Zahl bedrohter Affenarten von 13 auf 19. Bei den Albatrossen waren 1996 nur drei auf der Liste, heute sind es sogar 16. Und zu den zehn bedrohten Schildkrötenarten kamen 14 hinzu. Die neu vorgestellte Liste umfasst insgesamt 11.046 Arten. Dies sei jedoch nur die Spitze vom Eisberg, so Russell Mittermeier, Primatenspezialist der IUCN. Beispielsweise würden in der Pflanzenwelt viele Arten ausgerottet, bevor sie dem Menschen überhaupt bekannt seien. Schuld am Lebensraumverlust von Tieren und Pflanzen sind vor allem die Abholzung der Wälder, intensive Landwirtschaft sowie Siedlungsbau und Verkehr.

Rote Listen werden von unterschiedlichen Institutionen erstellt. Sie sind jedoch niemals rechtlich verpflichtend, sondern nur Orientierungshilfe und Warnsignal für den Gesetzgeber. Die Rote Liste der IUCN ist weltweit das wichtigste Biodiversitäts-Thermometer. KBU

Die Liste: www.redlist.org

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