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KommentarUnerwünschte Resultate

■ Warum die Hamburger Drogenpolitik mehr Mut und Selbstkritik braucht

Würde der Zwischenbericht über die Drogenszene in St. Georg die Politik des Senates stützen – längst wäre er veröffentlicht. Denn gerade Gesundheitssenatorin Karin Roth (SPD) lässt keine Gelegenheit ungenutzt, sich und ihre Politik zu loben. Dass der Bericht seit zwei Monaten unter Verschluss gehalten wird, kann somit nur eines bedeuten: Dass dem Senat die Ergebnisse nicht schmecken, weil seine Drogenpolitik nicht bestätigt sondern infrage gestellt wird.

Das war schon der Fall, als Mediator Wolfgang Gessenharter vor einem Jahr seine Untersuchung präsentierte. Immerhin aber hatte Gessenharter vor der Eröffnung eines weiteren Druckraumes in St. Georg noch zwei Stufen vorgesehen, und so sah sich der Senat noch nicht mit der Schlussfolgerung konfrontiert, dass allein eine zweite Fixerstube die Szene vor dem Drob Inn entzerren könnte.

Nun steht diese Forderung offensichtlich im Raum. Und der Senat müsste nicht nur seine eigene Linie revidieren, sondern sich zudem über Parteiinteressen im Stadtteil hinwegsetzen. Die große Koalition im Bezirk Mitte hatte sich nämlich gegen einen weiteren Gesundheitsraum ausgesprochen und dem Drob Inn sogar angedroht, dessen Trägerschaft öffentlich auszuschreiben, sollte sich die Einrichtung weigern, Junkies abzuweisen und nach Eimsbüttel oder Ottensen zu schicken.

Neben der Fähigkeit zur Selbstkritik bräuchte der Senat dafür Mut. Weniger bedrohlich ist es, Junkies und SozialarbeiterInnen gegen sich aufzubringen als die eigenen Parteifreunde aus dem Bezirk. Elke Spanner

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