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Urteil im Fußballkrieg

Klage der Ludwigsmooser in der Freibieraffäre abgewiesen: Waren sie wirklich bestechliche Säufer?

BERLIN taz ■ Der Fußballkrieg an der Donau ist aus. Das Landgericht Ingolstadt hatte im Freibierstreit zwischen den bayerischen Kreisklassisten SV Ludwigsmoos und SC Rohrenfels die Faxen dicke: Gestern wies es die Klage des SV Ludwigsmoos ab. Damit bleibt die Wahrheit für immer unentdeckt.

Im Frühsommer hatte der Kempfle Max, Sponsor des SC Rohrenfels, den Ludwigsmoosern unterstellt, ein Spiel absichtlich vergeigt und den Klassenerhalt der Rohrenfelser gefährdet zu haben. Als Bestechungsgeld hätten die Ludwigsmooser 100 Liter Freibier angenommen. Doch als korrupte Säufer mochten sie nicht dastehen – und zogen durch zwei Instanzen. Vergeblich: Das Landgericht hält Kempfles Aussage „Das Spiel ist verschoben worden“ für eine zulässige Meinungsäußerung. Die er wohl wiederholen wird: „Das geht mich nichts an“, so die Richterin.

Während in Rohrenfels verhalten triumphiert wurde, war von Ludwigsmoos keine Stellungnahme zu erhalten. Denn neben der Ehre hat der Verein jetzt auch Geld verloren: Als Kläger hat er die Verfahrenskosten, rund 5.000 Mark, zu tragen und Zeit, über die Ungerechtigkeit nachzudenken: Am Sonntag beginnt die Winterpause. HH

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