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AufgewachtGuten Morgen, FDP

■ Hafenverwaltung: Die Freidemokraten melden sich auch schon zu Wort

Rostock. Hat einer mal an Rostock gedacht? Nö, glaubt die Bremer FDP. Aber wenn man's getan hätte, hätte Bremen sich in Sachen Privatisierung der Hafenverwaltung vielleicht sogar den teuren Rat der Unternehmensberatung Roland Berger sparen können – findet die Bremer FDP. Und noch eins: CT IV muss gebaut werden, egal, ob, wann und wo der Tiefwasserhafen entstehen wird.

Man könne sich eine „gewisse Befriedigung“ angesichts der „jetzigen Entscheidung“ für eine Privatisierung der Hafenverwaltung nicht verkneifen, so FDP-Landeschef Claus Jäger in einer Pressekonferenz, in der die Freidemokraten ihre hafenpolitischen Ideen vorstellten.

Rolf Stuchtey, Professor für Seeverkehrswirtschaft und Ex-BLG-Chef, berichtete von seinen Erfahrungen in Rostock, von der Umstrukturierung der dortigen Häfenverwaltung nach dem Zusammenbruch der DDR in eine Gesellschaft für die Infrastruktur- und eine weitere für die Betreiberfunktion. Vorvergangene Woche, so Claus Jäger, habe man genau das dem Bremerhavener Oberbürgermeister Jörg Schulz (SPD) unterbreitet, mit dem Rat: „Gehen Sie mal nach Rostock.“ Daran hätte man sich orientieren sollen, „dann hätte man Roland Berger vielleicht nicht gebraucht.“ Tja.

Dumm nur, dass der Zug längst abgefahren ist. „Der Professor kommt etwas spät“, sagt Uwe Will vom Häfenressort. Bereits im Mai habe Roland Berger die Rostocker Variante zur Kenntnis genommen und verarbeitet. Und Gerd Markus (SPD), Ex-Häfenstaatsrat, sagt zu den FDP-Ideen nur: „Guten Morgen.“ sgi

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