: Böhrnsen ist „amüsiert“
■ SPD nimmt schwarz-grünen Dialog nicht so ernst
Das schwarz-grüne „Techtelmechtel“ betrachtet der SPD-Fraktionsvorsitzende Jens Böhrnsen „mit großer Gelassenheit“ und „eher amüsiert“. Dass die CDU ihre Berührungsängst gegenüber den Grünen endlich aufgebe, sei dabei eher positiv. Vor kurzem habe die CDU noch Gespräche der SPD mit den Grünen verteufelt, diese Position sei offenbar nun von Seiten der CDU aufgegeben worden. Allerdings ist Böhrnsen gespannt, wie die Stammwähler der beiden Gesprächspartner das „Techtelmechtel“ finden. Programmatisch gebe es so wenige Gemeinsamkeiten, dass nur die „reine Lust am Mitregieren“ die Grünen in diese Debatte treiben könne, findet Böhrnsen.
Pikant sei, dass ausgerechnet Klaus Möhle von den Grünen diese Gespräche vorantreibt. Sein „Ökodorf“ wäre, wenn es nach CDU-Spitzenkandidat Harmut Perschau ginge, längst platt gemacht. „Haben die sich im Bauwagen von Möhle getroffen?“, witzelte denn auch der SPD-Fraktionssprecher.
Juso-Vorsitzender Thomas Ehmke sieht dagegen „ein hohes Maß an Gemeinsamkeiten“ zwischen Grünen und CDU. „Linke und gerechte Politik“ könne man mit den Grünen nicht mehr machen. Die Bremer SPD müsse daher bei den nächsten Wahlen 2003 die absolute Mehrheit gewinnen: „Die Zeiten von Koalitionsdenken sind vorbei.“
Rein rechnerisch haben derzeit CDU (42) und Grüne (10) die Mehrheit in der Bremischen Bürgerschaft. K.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen