: folgen der un-sanktionen
Tod durch Unter- und Mangelernährung
Rund 1,38 Millionen Iraker sind bis zum August 2000 in Folge der Sanktionen gestorben, darunter 563.000 Kleinkinder unter fünf Jahren. Hauptursachen sind Unter- und Mangelernährung, verseuchtes Wasser und andere sanktionsbedingte Krankheiten sowie fehlende Medikamente und medizinische Geräte. Das haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Kinderhilfswerk Unicef und das Welternärhungsprogramm der UNO in einer gemeinsamen Untersuchung festgestellt.
Mit inzwischen rund 6.000 toten Kleinkindern pro Monat ist der Irak in der weltweiten Rangliste der Kindersterblichkeit inzwischen vom Niveau des EU-Mitgliedslandes Griechenland auf den Platz hinter Pakistan abgerutscht.
Über die Zahl etwa durch urangehärtete Munition ausgelöster Krankheiten und Todesfälle gibt es bis heute keine Feststellungen oder auch nur Untersuchungen internationaler Organisationen. Irakische Ärzte berichteten 1999, dass sich im hauptsächlich mit dieser Muniton beschossenen Süden des Landes um die Stadt Basra die Rate von Leukämie und anderen Krebsarten im Vergleich zu 1989 verzehnfacht habe. Ähnliches gilt für die Zahl der Neugeborenen mit genetischen Deformationen. AZU
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