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KommentarRealitätsfern

■ Warum die Vorschläge der CDU Hamburgs drogensüchtigen Kindern nicht helfen

In seiner grundsätzlichen Kritik am Senatsbericht hat der CDU-Abgeordnete Dietrich Wersich Recht: Die Hilfe für minderjährige DrogenkonsumentInnen müsste ausgeweitet werden. Dass das Angebot ausreichend sei, ist eine beschämende Behauptung des Senates, sieht man sich beispielsweise die Arbeitsbedingungen des „Café Sperrgebiet“ für drogensüchtige Mädchen an: Seit Jahren kämpfen die MitarbeiterInnen um die Finanzierung der stundenweise beschäftigten Ärztin, und für Einzelgespräche mit den Mädchen gibt es nicht mal einen Raum.

Doch die Gegenstrategie, welche die CDU präsentiert, geht an der Realität dieser Kinder vorbei. Der Alltag von Mädchen und Jungen, die ihre Zeit damit verbringen, Geld für Drogen aufzutreiben, ist von Unregelmäßigkeit und Unzuverlässigkeit geprägt. Termine abzusprechen ist schwer, und nur in den seltensten Fällen werden die dann tatsächlich eingehalten. Illusorisch ist es deshalb von der CDU, zu glauben, dass man diesen Kindern regelmäßig ins Gewissen reden könnte. Zumal die Fraktion zudem verkennt, dass die Droge für Junkies auch identitätsstiftende Wirkung hat. Durch ihren Konsum gehören die Jugendlichen in der Szene „dazu“.

Deshalb geht auch der Vorschlag der CDU an der Realität vorbei, die Kinder aus der Szene herauszunehmen und geschlossen unterzubringen. Abgesehen davon, dass Therapie nur greifen kann, wenn sie freiwillig erfolgt: Zwangsweise verordnete PädagogInnen im Heim können nicht die FreundInnen am Bahnhof ersetzen. Elke Spanner

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