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Lindgrüne Schüler

Landtagswahl fand parallel auch in Baden-Württembergs Schulen statt: Grüne vor Westerwelles „Jugendpartei“

BERLIN taz ■ Einen Tag vor den letzten Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg durften 1.839 Schüler unter 18 Jahren das Wählen schon mal üben. Beim Bildungsprojekt „Juniorwahl“, das zum ersten Mal stattfand, gingen die Schüler nicht zur Urne, sondern an den Computer, das Wahlmedium der Zukunft. Die Wahlbeteiligung an den 16 Schulen aller Schultypen war hoch – 88,7 Prozent, die Ergebnisse unterschieden sich teilweile erheblich von den realen Prozenten bei den Landtagswahlen:

Die CDU erreichte 29,9 Prozent (real: 44,8), die SPD 37,0 Prozent (real: 33,3), Bündnis 90/Grüne 15,5 Prozent (real: 7,7), FDP/DVP 7,4 Prozent (real: 8,1) und Reps 5,9 Prozent (real: 4,4). „Man muss aber betonen, dass die ‚Juniorwahl‘ mehr Bildungsprojekt als wirkliche Wahl ist – das Prozent-Ergebnis ist also für uns nicht so wichtig“, betonte Gerald Wolff, einer der Organisatoren des Projekts beim Kumulus e.V. in Berlin.

Das Pilotprojekt „Juniorwahl“ soll die politische Bildung junger Menschen fördern und mit den Schülern Demokratie üben. Im Gegensatz zur realen Wahl beschäftigen sich die Schüler schon lange vorher mit der Wahl, mit politischen Programmen und den Parteien, die zur Wahl stehen. Von der achten Klasse an simulieren die Schüler fachübergreifend, wie man sich politische Informationen beschafft und wie die Stimmabgabe funktioniert. „Was bei uns also im Vordergrund steht, ist das Ziel, Prozesse auszulösen“, sagte Wolff.

Das Projekt scheint zukunftsträchtig: „Bis jetzt haben mehr als die Hälfte der Kultusminister der Bundesländer dem Projekt grundsätzlich zugestimmt“, sagte Wolff.

Als nächstes werden Schüler bei der Hamburger Bürgerschaftswahl im Herbst die Gelegenheit haben, an der „Juniorwahl“ teilzunehmen. „Für die nächste Bundestagswahl haben wir uns vorgenommen, allen Schulen, die Interesse an dem Bildungsprojekt zeigen, die ‚Juniorwahl‘ anzubieten“, erklärte Wolff. AHO

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