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Zusage für Einzelfälle

■ Aktion in der GAL-Geschäftsstelle wegen Todesfasten in der Türkei.

Zur Unterstützung des Hungerstreiks von politischen Gefangenen in der Türkei haben gestern 20 Personen einen Go-in in die GAL-Bürgerschafts-Geschäftsstelle gemacht. An der Fassade des Pressehauses am Speersort brachten sie Transparente an mit der Aufschrift „Kein Stammheim am Bosporus“. Mit dieser Aktion wollten die Deutschen und Türken erreichen, dass die Hamburger Grünen nochmals bei ihrem grünen Außenminister Joscka Fischer Druck machen. Er solle endlich – ähnlich wie die französische Regierung – gegen Zustände in türkischen Gefängnissen intervenieren. „Nur so ist dem Massaker ein Ende zu setzen“, so ein Sprecher der AktivistInnen.

Dreimal war die GAL nach Angaben ihres Abgeordneten Mahmut Erdem vergeblich im Auswärtigen Amt vorstellig geworden. Gestern sagte nun ein Sprecher telefonisch zu, sich um Einzelfälle kümmern zu wollen. Erdem: „Aber auch dem Hamburger Senat würde es gut anstehen, beim Konsulat mal ein Signal zu setzen.“

Unter den gestrigen GAL-BesucherInnen befand sich Elif Özbolat. Ihr Bruder war am 19. Dezember beim Sturm des Gefängnisses vom Sican durch Militärs so schwer am Kopf verletzt worden, dass er wochenlang im Koma lag. Ihr Mann, der sich bis dahin nicht am Hungerstreik beteiligt hatte, habe die Ermordung von zwei Freunden ansehen müssen.

In der Türkei befinden sich seit 186 Tagen politische Gefangene und Angehörige im Todesfasten, um die Isolierung von anderen Inhaftierten zu verhindern. Erst am Wochenende sind wieder zwei Inhaftierte und drei Angehörige gestorben, insgesamt gab es bislang 45 Tote. kva

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