: Rechtes Reden
■ Einladung an den Extremisten Oberlercher beschäftigt Landtag
Der Auftritt des Rechtsextremisten Reinhold Oberlercher auf einer Veranstaltung der Landeszentrale für Politische Bildung in Kiel wird den Bildungsausschuss des Landtages beschäftigen. Das Gremium werde sich bei seiner nächsten Sitzung Ende des Monats mit dem „sehr unglücklichen Vorfall“ beschäftigen, sagte Ausschussvorsitzender Ulf von Hielmcrone (SPD) gestern. Politische Konsequenzen werde die Affäre aber kaum haben. „Es ist ein Fehler passiert, der nie wieder passieren darf. Für die Verfehlung des Mitarbeiters einer untergeordneten Behörde aber gleich im Ministerium Verantwortliche zu suchen, halte ich für überzogen“, sagte Hielmcrone.
Die Landeszentrale hatte Oberlercher als Ersatz für einen verhinderten Redner eingeladen. Er gehörte zusammen mit Horst Mahler zum Dunstkreis der 68er und war Mitglied des linksradikalen Sozialistischen Deutschen Studentenbundes. Später wechselte er mit Mahler die politische Richtung und wurde zu einer der wichtigsten Figuren der rechtsextremen Szene und des NPD-Umfeldes. Oberlercher war von der Landeszentrale wegen seiner linksradikalen Vergangenheit zu einem Forum zum 25. Todestag der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof eingeladen worden. Über die „Tragweite seines Wandels“ sei man sich nicht bewusst gewesen, hieß es. lno
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen