: die konferenz
Reden über Armut
Am Montag beginnt in Brüssel die dritte UN-Konferenz über die „am wenigsten entwickelten Länder“, kurz LDC. Dazu zählen 49 Staaten, deren Pro-Kopf-Einkommen unter 900 Dollar liegt. 34 Länder liegen in Afrika, darunter Angola, Burundi und Äthiopien, die anderen 15 in Asien und im Pazifik. An der Konferenz nehmen internationale Experten, Regierungschefs und Entwicklungshelfer teil. Aus Deutschland reist auch Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) an.
Ob in Brüssel mehr getan wird als Reden ist zweifelhaft. Denn ohne zusätzliches Geld, etwa für Aids-Medikamente oder Verhütungsmittel, bleibt es bei Absichtserklärungen wie etwa dem auf dem New Yorker Millenniumsgipfel verkündeten Ziel, die Armut weltweit bis 2015 zu halbieren. Denn der Trend zur Kürzung staatlicher Entwicklungshilfe hält an: Laut UNO sanken die Ausgaben in den 90er-Jahren um 45 Prozent. Das kritisieren mittlerweile nicht mehr nur Entwicklungsverbände. Selbst IWF-Chef Horst Köhler mahnt die reichen Länder, mehr Geld zu geben. Die reden sich heraus und betonen immer mehr die Bedeutung privaten Kapitals – Stichwort Private Public Partnership – für die Entwicklungsländer. AFP/TAZ
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen