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Wo die märkische Ökokuh grast

Das Angebot von 100 Ökohöfen in Brandenburg stellt ein Buch der Grünen Liga Brandenburg e. V. vor

Auf dem Buchenhof in Mechow an der Feldberger Seenkette kann man nicht nur Kartoffeln und Eier aus ökologischem Anbau kaufen, sondern auch Tennis spielen oder Reiten. Wer mag, kann auch übernachten oder bei der Ernte helfen, außerdem wird alljährlich im Mai ein Hoffest gefeiert.

Solcherlei Informationen über das Angebot ökologisch wirtschaftender Bauern bietet der im letzten Jahr überarbeitete Band „Ökohöfe in der Mark Brandenburg“. Nach Alphabet geordnet werden hundert Höfe vorgestellt, die von der Erdbeere bis zum Rind anbieten, was der Magen begehrt. Ein umfangreicher Adressteil sowie Hintergrundinformationen über Ökorichtlinien wie Demeter und Co. ergänzen das 125-seitige Buch.

Viele der vorgestellten Höfe verkaufen ihre Produkte auf den Berliner Ökomärkten, manche bieten auch den Direkteinkauf im hofeigenen Laden an. Bewusst essende Menschen können auf einigen Höfen auch eine Patenschaft übernehmen. So bekommen Kunden der Ziegenkäserei Karolinenhof den Käse billiger, wenn sie sich finanziell an einer bestimmten Ziege beteiligen. Um auf den ersten Blick zu erfassen, was welcher Hof anbietet, haben die Herausgeber die Seiten praktischerweise mit Piktogrammen versehen.

In welcher Region die Höfe genau liegen, geht aus den detaillierten Beschreibungen hervor. So erfährt man etwa, dass das Ökodorf Brodowin im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin seit 1991 Milchwirtschaft und Gemüseanbau nach Demeter-Richtlinien betreibt. Eine Telefonnummer verweist auf den Abokisten-Service, die Öffnungszeiten des Hofladens sind ebenfalls angegeben. Einen allgemeinen Überblick zur Lage bietet eine kleine Landkarte, in der alle Ökohöfe mit der entsprechenden Seitennummer versehen abgebildet sind.

Speziell ist das Angebot zum Beispiel bei der Gärtnerei Löwenzahn in Woddow bei Prenzlau. Hier werden Kürbissorten gezogen. Der Pilzhof Krummensee dagegen kultiviert exotische Speisepilze, wie zum Beispiel Austernpilze, Igelstachelbart, etc. Für das gezielte Suchen nach solchen Besonderheiten fehlt allerdings ein Produktverzeichnis. So muss man sich durch das ganze Buch arbeiten, um Anbieter von Schafwolle oder Kräutern ausfindig zu machen.

Dass nicht alle Infos des Hofführers aktuell sind, ist aber der eigentliche Makel des Buches und ist vielleicht der Zeit zuzuschreiben, die seit der Überarbeitung vergangen ist. So wird im Falle des Synanon Gut Schmerwitz nicht nur eine falschen Telefonnummer angegeben. Das Projekt selber gibt es in der beschriebenen Form als Drogentherapie-Bauernhof aber gar nicht mehr.

Auch der Index der Berliner und Brandenburger Bioläden im hinteren Teil des Buches scheint der Überarbeitung entgangen zu sein. So hat etwa der Tao-Naturkostladen im Wedding schon vor drei Jahren dichtgemacht.

CHRISTINE BERGER

Das Buch „Ökohöfe in der Mark Brandenburg“ gibt es bei der Grünen Liga Brandenburg e. V, Waldstr. 1, 14478 Potsdam, Tel. (03 31) 8 71 35 13 und kostet 9,90 DM plus Porto.

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