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Lemke prüft Männerförderung

■ Senator sorgt sich um den Frauenstudiengang

Das Berufungsverfahren im Frauenstudiengang Informatik an der Hochschule will der Bremer Wissenschaftssenator Willi Lemke (SPD) sich „sehr genau anschauen“ und darauf achten, „dass da kein Fehler gemacht wird“. Dort soll der erste Professorenstuhl ausgerechnet mit einem Mann besetzt werden. Der hat bereits eine Professoren-Stelle an der Hochschule – nur schlechter bezahlt. Einen Mann könne Lemke sich in dieser Position nur vorstellen, „wenn die Qualifikation deutlich besser ist – aber nur dann“. Es sei das erste Mal seit seinem Amtsantritt, dass er einen Berufungsvorgang selbst überprüfe, versichert Lemke.

Dazu will es der zuständige Leiter der Wissenschafts-Abteilung in Lemkes Ressort, Walter Dörhage, nicht kommen lassen. „Wir werden den Berufungsvorgang auch sehr genau angucken, bevor wir dem Senator das vorlegen“, sagt er. Er persönlich fände es „äußerst ungeschickt“, wenn der erste Frauenstudiengang Informatik in Deutschland einen Mann an die Spitze setzen würde. Sogenannte „Hausberufungen“ mit internen Bewerbern wie in diesem Fall seien an Hochschulen im Gegensatz zu Universitäten „üblich“. Es sei eine der wenigen Möglichkeiten für Hochschullehrer, ihre Besoldung von C2 auf C3 zu verbessern. Glücklich ist Dörhage über diese Praxis, wo Kollegen sich gegenseitig befördern, aber nicht. „Wir wissen ja auch, wie die Netzwerke funktionieren“, sagt er. K.W. / ei

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