: Unerwünschte Freunde
■ Kaltenkirchen: Neonazis marschieren für „Opfer des Multikulti-Wahns“
Felix Feil, Opfer einer Messeratacke, will mit der Neonaziszene nichts zu tun haben. Dennoch hat der militante Hamburger Neonazi Christan Worch für Samstag seine Freien Nationalisten unter dem Motto „Solidarität mit Felix Feil und allen Opfern des Multikulti-Wahns“ zum Marsch durch Kaltenkirchen aufgerufen. Offiziell wird der Aufmarsch von der NPD Schleswig-Holstein getragen.
Feil war am Abend des 3. August nach einem Streit vor einer Kaltenkirchener Disco von Jugendlichen schwer verletzt worden. Gestern Nachmittag wurde in Hamburg ein 16-Jähriger als Tatverdächtiger festgenommen. Für die Freien Nationalisten ist der 19-Jährige jedoch Opfer „eines Mordanschlages von fünf ,Südländern'“.
Die NPD instrumentalisiere einen „tragischen Zwischenfall“ und konstruiere einen „rassistischen Konflikt“, sagt Gabriele Anhalt von der Kreisverwaltung Segeberg. „Die Familie beteuert, dass er nichts mit der Szene zu tun hat. Sie distanzieren sich auch von der Aktion.“ Dennoch dürfen die Neonazis in Kaltenkirchen auflaufen, allerdings unter Auflagen. So wurde nur eine „stationäre Kundgebung“ gestattet, Worch als Versamm-lungsleiter abgelehnt und ihm Redeverbot erteilt. Man wisse ja, „was für militante Neonazis der Herr anzieht“, sagt Anhalt. Gegen diese Auflagen ist der Hamburger vor Gericht gezogen. Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Schleswig steht noch aus.
Gegen den Aufmarsch mobilisert ein Antifa-Bündnis aus Gewerkschaften und Initiativen. Die Antifa-Demo beginnt um 10.00 Uhr am AKN-Bahnhof Kaltenkirchen. pemü/as
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