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Besser gefangen

■ Justizsenatorin will Versorgung psychisch kranker Häftlinge verbessern

Hätte es die Station für akut psychiatrisch auffällige Gefangene vor einem Monat schon gegeben, vielleicht hätte der Hells Angel in der Justizvollzugsanstalt Vierlande nicht einen Wärter als Geisel genommen, um ein Gespräch mit der Anstaltspsychologin zu erzwingen. Justizsenatorin Lore Maria Peschel-Gutzeit kündigte gestern an, dass im Zentralkrankenhaus der Untersuchungshaftanstalt eine Station mit 16 Pätzen für akut psychiatrisch auffällige Gefangene eingerichtet wird. Das vorhandene Pflegepersonal wird entsprechend fortgebildet, beispielsweise durch Hospitationen im Klinikum Nord. Auch über einen Psychiater aus dem Personalpool des Klinikums verhandelt die Justizbehörde zur Zeit. Chronisch psychisch kranke Gefangenen werden weiterhin in den Anstalten des Regelvollzugs versorgt, eine eigene Station bekommen sie erst, wenn der Neubau der geschlossenen Männeranstalt auf Hahnöfersand die Platznot in den Gefängnissen lindert.

„Wir haben zunehmend psychiatrisch Auffällige in unseren Gefängnissen“, erklärt Peschel-Gutzeit den Anlass für die verbesserte Versorgung. Überhaupt soll sich in der medizinischen Versorgung Gefangener etwas tun. Manfred Papenhagen, seit Februar 2000 leitender Krankenhausarzt im Zentralkrankenhaus, strebt Verbesserungen im Bereich der Hygiene an. „Wir haben ein Klientel, das mit vielfältigen Gesundheitsproblemen zu uns kommt, unter anderem auch mit Infektionskrankheiten“, erklärt Peschel-Gutzeit.

Krankenschwestern und -pfleger werden entsprechend fortgebildet, ein Krankenpfleger hat sich zum Hygienefachpfleger weitergebildet und soll nun alle Anstalten beraten.

Darüber hinaus sollen im Zentralkrankenhaus nach Abschluss entsprechender Baumaßnahmen ab Herbst diesen Jahres auch umfangreichere Operationen durchgeführt werden. Bisher mussten Häftlinge mit teilweise mehreren WächterInnen in normale Krankenhäuser verlegt werden. Sandra Wilsdorf

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